Übernachtungsaktion der Jugendfeuerwehr

Nach unserer 24-Stunden-Aktion im letzten Jahr, haben wir dieses Jahr noch einen drauf gesetzt: von Freitag, 28.4. bis Sonntag, 30.4. waren dieses Jahr insgesamt 8 Jugendliche und 3 Betreuer fast 48 Stunden gemeinsam unterwegs. Diese Aktion ist keine reine Übungsaktion, viel mehr stehen auch zahlreiche andere Programmpunkte auf dem Plan.
Los ging es am Freitag um 17:00. Zunächst bereiteten einige Jugendliche das Abendessen vor, andere holten noch bei der UGÖEL in Steinach die Feldbetten ab, während der Rest der Gruppe einige Bastelprojekte begann. So wollen wir bis zur Jugendgroßübung der Fürther Jugendfeuerwehren im Juli eigene Atemschutzgeräte basteln. Während die Pressluftatmer der „Großen“ für die Jugend zu schwer sind, werden unsere Geräte aus Plastikrohren und PET-Flaschen gebaut, so dass sie auch Jugendkompatibel sind.


Die Bastelarbeiten wurden unterbrochen vom ersten „Einsatz“. Auf dem Klettergerüst des Poppenreuther Spielplatzes war ein Kind (Dummy) gestürzt und hatte sich so verletzt, dass es von den Hilfskräften gerettet werden musste. Das erwies sich als ziemlich knifflig, am Ende konnte der Verletzte aber an den Rettungsdienst übergeben werden und wir fuhren zurück ins Gerätehaus zum Abendessen. Anschließend wurde gemeinsam noch das Geschirr verräumt, bevor es nach einem (Feuerwehr-)Film dann auch das erste Mal auf die Feldbetten ging.
Die Nachtruhe war nach 9 Stunden jäh beendet als um 7:30 die Kräfte zu einer Rauchentwicklung in die Straße „Am Buckacker“ gerufen wurden. Vor Ort konnte nichts festgestellt werden, so dass nach Rückfrage bei der „Leitstelle“ klar wurde, dass beim Notruf eine falsche Adresse angegeben wurde und gar nicht die Adresse in Fürth gemeint war. So war das für uns natürlich ein Fehlalarm und wir konnten wieder einrücken.
Nach dem Frühstück fuhren wir dann zu unserer Zugwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Fürth-Stadt. Zuerst stand das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt. Die Jugendlichen sortierten sich selbst nach Name, Alter, Adresse und weiteren Kriterien. So sollen Kontakte geknüpft werden, die hoffentlich bis in die Aktivenzeit und somit bis zu möglichen gemeinsamen Einsätzen anhalten sollen. Danach ging es weiter mit Fahrzeugkunde. In zwei Gruppen stellten die Jugendlichen aus Poppenreuth ihren Kameraden unser MLF vor, während anschließend die Jugendlichen der FF Fürth-Stadt unseren Kameraden ihren Rüstwagen (RW) und seine Ausrüstung zeigten. Im folgenden Praxisteil wurden dann in drei Stationen verschiedene Szenarien geübt: Eine Gruppe rettete mit den Hebekissen des RW eine unter Paletten eingeklemmte Person. Eine weitere Gruppe übte den Einsatz des Greifzugs, während vom MLF aus ein Löschangriff mit Wasserentnahme aus einem Oberflurhydrant geübt wurde.
Auch bei der Mittagspizza konnten die neuen Kontakte vertieft werden, bevor es dann auf das Gelände des früheren Flughafens Atzenhof ging. An der ehemaligen Panzerwaschstraße wurde dann ein Löschangriff geübt, auch ein Schaumangriff wurde aufgebaut, selbst für die erfahreneren Jugendlichen eine neue Erfahrung. Anschließend war eigentlich auch noch ein Übungseinsatz zur technischen Hilfeleistung in der Müllverschwelung geplant, durch die bereits vorangeschrittene Uhrzeit blieb aber nur noch Zeit für ein Gruppenfoto bevor es dann wieder zurück nach Poppenreuth ging.
Geschafft von diesem Vormittag schauten wir erstmal noch den Film vom Vorabend fertig, bevor es zum Dienstsport auf den Poppenreuther Spielplatz ging. Das Fußballspiel wurde unterbrochen, als das MLF in die Leipziger Straße zu einer Tierrettung alarmiert wurde. Eine (Stoff-)Katze hatte sich auf einen Baum verirrt und musste durch die Jugendlichen mit der Steckleiter gerettet werden. Zurück im Gerätehaus gab es dann auch schon Abendessen. Nachdem auch hier wieder alle Teller in die Spülmaschine geräumt und die Salatschüsseln gespült waren, ging es noch einmal los. Diesmal aber nicht zu einer Übung sondern zu Fuß zu einer Fackelwanderung einmal um Poppenreuth, bevor es anschließend schon wieder Zeit für die Nachtruhe war.
Auch am nächsten Morgen wurden die Jugendlichen wieder von einem Alarm geweckt. Der MTW wurde in den Wiesengrund bei der Mainau-Quelle zu einer Personensuche alarmiert. Nachdem die vermisste Person zunächst nicht aufgefunden werden konnte, wurde zur Unterstützung auch das MLF nachalarmiert. Nach dem Auffinden des Vermissten wurde dieser zusammen mit seiner Begleitung zum Frühstücken und Aufwärmen in das Gerätehaus nach Poppenreuth gebracht.
Nach dem Frühstück stand die Jugendflamme auf dem Plan. Einige Jugendliche hatten bereits im Rahmen der letztjährigen Übernachtung die erste Stufe abgelegt und legten daher dieses Jahr bereits die Stufe II ab, die übrigen Teilnehmer versuchten sich an der ersten Stufe. In beiden Disziplinen mussten verschiedene Aufgaben aus unterschiedlichen Bereichen der Feuerwehr und des Allgemeinwissens unter Beweis gestellt werden. So galt es unter anderem, verschiedene Knoten zu zeigen, eine richtige stabile Seitenlage zu präsentieren sowie bei mehreren zufällig auf einer Karte gezogenen Ausrüstungsgegenständen den Lagerplatz auf dem MLF sowie die Verwendung und richtige Anwendung zu zeigen.
Danach ging es erneut zum Poppenreuther Spielplatz, die Teilnehmer der Stufe I mussten das korrekte Ausrollen eines C-Schlauches demonstrieren, während die Teilnehmer der Stufe II eine Verkehrsabsicherung und einen provisorischen Wasserwerfer aufbauen und das richtige Setzen eines Standrohres zur Wasserentnahme aus einem Unterflurhydrant demonstrieren mussten.
Diese Prüfung wurde leider unterbrochen durch eine echte Alarmierung für unsere Aktiven. So packten wir das MLF schnellstmöglich zusammen und fuhren zum Gerätehaus, für die Jugendlichen frisch vom Grundlehrgang wurde es sogar die erste Alarmfahrt! Nachdem wir allerdings relativ zügig zurückalarmiert wurden, ging es wieder zurück zum Spielplatz um noch die restliche Prüfung abzulegen.
Wieder zurück in Poppenreuth gab es noch ein letztes gemeinsames Essen, bevor wir unsere Schlafplätze aufräumten, das Feuerwehrhaus putzten und auch die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht haben.
Geschafft aber glücklich ging es anschließend nach Hause!

„Lustig waren die plötzlichen Alarme, besonders früh am Morgen!“ – Gabriel
„Der tollste Einsatz war, am Sonntag früh die vermisste Person zu suchen, das hat richtig Spaß gemacht“ – Pascal
„Super fand ich, dass wir nicht nur Feuerwehr gemacht haben, sondern auch andere Aktionen, wie zum Beispiel die Fackelwanderung am Abend“ – Tim

Die FF Fürth-Stadt hat auf ihrer Homepage auch einen Beitrag zu unserer gemeinsamen Übung veröffentlicht: https://www.ff-fuerth.de/jugenddienst-samstag-29-04-2017/